Ratgeber Beamerleinwände

Ratgeber Beamerleinwände

 

 

 

 

 

Ratgeber Beamer-Leinwandtücher für Heimkino oder Präsentationen

 

So wählen Sie die richtige Leinwand aus!

 

Clear Vision weißes Tuch Gain 1,0 diffuses Tuch

Fangen wir einmal mit einem Standard Tuch an, dem Clear Vision. Das Clear Vision ist ein weißes Tuch mit einem Gain von ca. 1,0. Der Gain Faktor beschreibt wie stark Licht reflektiert wird.

Die normalen weißen und grauen Tücher strahlen Licht vom Beamer diffus ab.

Das bedeutet, dass das Licht auch wenn es in verschiedenen Winkeln auf die Leinwand trifft ca. mit einem Gain von 1,0 aufgenommen und abgegeben wird. Das wird denke ich in einem Gain Diagramm klarer.

Ein Diagramm ist der richtige Weg um die Eigenschaften einer Leinwand zu verstehen . Denn die übliche Gain Angabe ist eigentlich nur die halbe Wahrheit. Es fehlt hierbei die Winkelangabe.

Aus Deinem Spezialgebiet Lautsprecher Entwicklung wäre das vergleichsweise so als wenn ein Hersteller ein Chassis mit 30 Watt angibt. Das ist schön, aber es fehlt der Bezug. Welcher Klirr, bei welchem Abstand gemessen etc.  

Gain Chart:

Gain Chart

Bei diesem Diagramm ist ersichtlich das Licht das im Winkel von 0° auf die Leinwand trifft mit einem Gain von 0,7 wiedergegeben wird. Bei einer diffusen Leinwand verläuft also die Linie ziemlich genau gerade. Also von 60° bis o°.

Das genau zeigt das Diagramm. Nur handelt sich es hier um ein diffuses Tuch mit einem Gain von 0,7.

Anwendungsgebiet:

  • Heimkino

  • Präsentation


Grey Flex 0,8 Gain. Graues Tuch diffus

Das graue Tuch ist in seinen Abstrahl- Eigenschaften gleich wie ein normales weißes Tuch. Also es ist diffus. Ich sage immer das ein graues Tuch im Prinzip ein ab-getöntes weißes Tuch darstellt. Meist liegt der Gain um 0,8.

Im Vergleich zu einem Tuch das einen Gain von 1,0 aufweist muss man mit einem Tuch Gain 0,8 mit einem Lichtverlust von 20% Rechnen. In vielen fällen ist das nicht Zielführend.

Oft wird angenommen das so ein Tuch den Kontrast steigert. Ja und das ist auch so! Nur geht das auf Lasten der Bildhelligkeit!

Der Kontrast ergibt sich ja aus dem dunkelst darstellbaren (schwarz, grau) und dem hellsten weiß das möglich ist. Da das graue Tuch dem maximalen darstellbaren Schwarzwert entgegenkommt ist das positiv. Nur leidet die Bildhelligkeit um den gleichen Faktor wie der Schwarzpegel steigt. Man beachte das der Beamer kein Schwarz projiziert! Der max. Schwarzpegel ergibt sich praktisch aus den Umgebungsbedingungen (Helligkeit im Raum, Leinwandtuch).

Mache ich also das Licht im Raum aus, dann sehe ich auf der Leinwand meinen max. Schwarzpegel.

Was ist Streulicht?

Streulicht ist reflektierendes Licht vom Beamer. Das Licht wird bei den diffusen Leinwänden wunderbar in alle Richtungen verteilt. Reflektierende Wände strahlen das Licht wiederum zur Leinwand zurück. Dadurch sinkt der Kontrast erheblich, wenn die Umgebung helle Flächen aufweist. Es entsteht eine Art Ping Pong Effekt.

Das Streulicht wird oft mit Fremdlicht verwechselt. Fremdlicht ist z.B. einfallendes Licht in den Raum.

Vorurteil Farbverfälschung

Weiß ist keine Farbe. Grau ist eine Abtönung von weiß. Es ist also keine Farbverfälschung zu erwarten.

Anwendungsgebiet:

  • Heimkino

  • Präsentation

In der Praxis empfiehlt sich ein graues Tuch mit Gain um 0,8 nur in Kombination mit einem hellen Beamer, oder für Schwarzwert Fetischisten.


Kauber PC-S = Peak Contrast- S

Das ist mein Lieblingstuch im Heimkino!

Dieses Tuch weist 3 wesentliche Eigenschaften auf:

  • Tief graue Tönung

  • Gain Anhebung Beschichtung

  • Filterwirkung

 

App

Die tief-graue Oberfläche bewirkt eine bessere Darstellung von Schwarz. Gleichzeitig steigt der Reflexionswert vom Tuch durch eine spezial Beschichtung an. Wie ich erläutert habe ist ein "nur graues Tuch" meist nicht sinnvoll. Deswegen hat das Kauber PC-S eine Beschichtung das den Gainwert anhebt. In diesem Fall also auf 1,0. Das bedeute in der Praxis eine Kontrastspreizung. Der Schwarzlevel kann besser dargestellt werden ohne das die Helligkeit sinkt!

Die Filterwirkung bewirkt das Licht vom Beamer Frontal 0° voll aufgenommen und abgegeben wird. Um so größer der Aufprallwinkel vom Licht ist, um so mehr wird das Licht geblockt. In der Praxis bewirkt diese Leinwand eine enorme Dynamik im Vergleich zu einer normalen diffusen Leinwandfläche.

Hier ein Diagramm einer typischen Hochkontrast Leinwand:

Man sieht hier das bei größer werdendem Winkel der Gain sinkt.
 

Gain_Diagramm



Gleichzeitig bewirkt der deutlich verbesserte Kontrast folgendes:

  • Bessere Tiefendartstellung

  • Verbessertes Schärfe empfinden

  • Genauigkeit der Farbwiedergabe verbessert


Gerade bei der Darstellung von High Dynamic Range (HDR = 1024 Helligkeitsabstufungen)  ist so eine Hochkontrast Leinwand im Wohnzimmer Heimkino fast Pflicht. Mir nützt der beste CD Player und Verstärker kaum etwas wenn ich einen Lautsprecher verwende der die Bandbreite, Frequenzgang gar nicht wiedergeben kann.

Deswegen sollte die Projektion immer als Ganzes gesehen werden. Das Bildergebnis resultiert aus:

  • Dem Beamer

  • Der Umgebung

  • Der Leinwand

Niemand würde sagen ich habe einen tollen Sound weil ich einen super Verstärker habe. Die Boxen sind ja nicht so wichtig!


Nachteile der Hochkontrast Leinwand

  • Höherer Kaufpreis

  • Glitzer- Effekt möglich

  • Aufstellung

Bei vielen Hochkontrast Leinwänden gilt folgende Grundregel. Leinwand-breite x 1,5 = Beamerlinse Abstand

Bei deutlicher Unterschreitung dieser Formel würde ein Hotspot (inhomogene Ausleuchtung der Leinwand) entstehen. Warum? Um so dichter der Beamer an der Leinwand steht, oder um so breiter die Leinwand ist, desto größer der Aufprallwinkel der Beamer-strahlen an der Kante der Leinwand.

Der Glitzer- Effekt kommt von der Beschichtung. Dieser Effekt zeigt sich nur in sehr hellen Szenen z.B. Wolke, Schnee etc. Das sieht dann etwas silbrig aus.

Bei der Kauber PC-S Leinwand ist dank der Qualität dieser Effekt äußerst gering. Viele Leute die mich aufsuchen sehen das glitzern gar nicht! Die Wahrnehmung vom Glitzern hängt u.a. auch vom Sichtabstand und der vorhandenen Sehstärke des Betrachters ab. 

Der höhere Kaufpreis zahlt sich aus! Die Leinwand hat man länger als den Beamer......


 

Anwendung

  • Heimkino im Wohnzimmer

  • Präsentation bedingt je nach Sichtwinkel des Betrachters Publikum

In einem völlig schwarzen Raum ohne Streulichtbildung kann eine"weiße" Leinwand zum Einsatz kommen. Die Erfahrung zeigt das ca. 90% der Heimkinofans ihr Kino im Wohnzimmer einrichten. Genau dafür ist die Peak Contrast S gemacht.


Das sind die 3 wichtigsten Leinwand-arten für Heimkino Anwendungen.

 

Schalltransparente Leinwandtücher

Im "richtigen" Kino sehen wir Vorne normalerweise keine Lautsprecher. Diese befinden sich hinter der Leinwand. Damit der Schall die Leinwand passieren kann wird die Fläche perforiert. Diese Miniaturlöcher sind auf eine gewisse Distanz nicht mehr sichtbar.

Man Unterscheidet zwischen Makro und Microperforiert. Im Heimkino Bereich kommt immer das microperforierte Tuch zum Einsatz (kleinere Löcher).

Vorteil:

  • Schall-transparent

  • Keine sichtbaren Lautsprecher

  • Center Lautsprecher kommt aus der Mitte


Nachteile:

  • Lichtverlust durch die Perforation von ca. 10%

  • Bildschärfe geht etwas zurück

Durch weniger Pixel auf der Leinwand sinkt die Bildhelligkeit und Bildschärfe. Das ist aber nicht dramatisch.

 

Präsentationen

Das Astral und das BiVision Tuch kann für Front-und Rückprojektionen verwendet werden. Bisher hatten wir nur über die Frontprojektion gesprochen. Mit diesen Tüchern ist also beides möglich.



Grundsätzliches über die "Tücher"

Man redet im Sprachgebrauch oft von Leinwandtüchern. Fast immer besteht die Projektionsfläche aus Vinyl. Manche Flächen haben zusätzlich Faserverstärkungen. Aus meiner Erfahrung habe ich gelernt, das reine Vinytücher fast immer besser sind als Faserverstärkte.

Gute reine Vinyltücher liegen besser Plan als Faserverstärkte.


Was ist die beste Leinwand?

Die Frage ist nicht leicht zu beantworten. Grundsätzlich sollte die Leinwand zu Anwendung passen. Die Qualität einer Leinwand hängt nicht nur vom Tuch ab. Folgende Faktoren beeinflussen die Qualität:

  • Das Tuch

  • Die Welle

  • Herstellungsprozess

  • Maskierungen

  • Schweißungen

Vinyl ist nicht gleich Vinyl. Das lässt sich von außen nicht beurteilen. Ein gutes Tuch hängt sauber Plan. Die Voraussetzung dafür ist aber auch eine absolut gerade Welle die sich nicht durch-biegen kann. Sonst entstehen böse V-Wellen. Damit die sogenannten Memorylines (horizontale Linien) nicht entstehen muss am Ansatz der Welle eine Vertiefung ein-gefräst sein. Diese Fräsung bewirkt das kein Ansatz, Kante entsteht und Linien, Abdrücke verursacht. Kauber verwendet Qualitäts-Wellen. Zudem arbeitet Kauber den Ansatz nach, sprich das Tuch wird noch geschliffen.

Neben dem Umfang der Welle, Radius muss das Tuch absolut exakt auf die Welle geklebt werden. Sonst gibt es Wellen.

Die besonders hochwertigen Leinwände besitzen eine Tension = Seilspannung. Diese bewirkt eine exakte Planlage. Dazu muss die Leinwand im Werk genau justiert werden. Vorsicht! Manche Billig Anbieter verwenden eine ALIBI Seilspannung um Qualität vorzutäuschen.

Diese China Screens sind nicht zu empfehlen.

 

Link: Leinwände